Religion – ein Unterrichtsfach
Das Christentum hat unsere Gesellschaft und ihre Wertvorstellungen nachhaltig geprägt. Um die abendländische Kultur zu verstehen, sind Kenntnisse biblischer und christlich-theologischer Aspekte notwendig. Aber auch Fragen nach den Zielen und historischen Hintergründen von Religion sowie die Frage nach dem individuellen Sinn des Lebens oder der Gestaltung der Zukunft spielen im Religionsunterricht eine Rolle.
Nicht erst seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und der erneuten Verschärfung des Nahost-Konfliktes wird deutlich, dass Religionen auch im neuen Jahrtausend noch eine wichtige Rolle in der Weltpolitik spielen. Auch in ethischen Fragen wie der Stammzellenforschung oder der Sterbehilfe sind immer auch die Religionsgemeinschaften aufgefordert, ihren Beitrag zur ethischen Diskussion zu leisten.
Aber verstehen wir die Hintergründe? Vermitteln uns die Medien ein fachlich richtiges Bild der Religionen? Wie kann ein friedliches Zusammenleben der verschiedenen Religionsgemeinschaften erreicht werden? Welche Impulse kann die Religion zur Diskussion beitragen? Was sagen Kirchen zum Thema menschenwürdiges Sterben? Zu diesen und vielen anderen zentralen Fragestellungen der Gegenwart versucht die Theologie Antworten zu finden.
Die Verfasser der Landesverfassung Nordrhein-Westfalen hielten die religiösen Wurzeln unserer Kultur und den Schutz der Religionen für so wesentlich, dass sie das Fach Religion als konfessionsgebundenes Lehrfach an allen Schulen verpflichtend festschrieben.
Religionsunterricht am Köln-Kolleg
Am Köln-Kolleg findet der Religionsunterricht in der Einführungsphase ab dem 1. Semester als klassenübergreifender Kurs mit 2 Semesterwochenstunden und in den Semestern 3 bis 6 (Qualifikationsphase) als Grundkurs mit drei Semesterwochenstunden statt.
Das Fach Religion wird am Köln-Kolleg entsprechend den Vorgaben als katholischer Religionsunterricht gegeben.
Der Religionsunterricht in der Kursphase unterscheidet sich sehr von dem, was Sie evtl. in der Sekundarstufe I bisher erlebt haben. Er arbeitet viel mit Texten und ist eng mit dem Philosophieunterricht verwandt. Hinzu kommt Hintergrundwissen zur Bibel als Buch mit seinen besonderen Eigenarten, die theologische Entfaltung der biblischen Aussagen und das Verstehen geschichtlicher Zusammenhänge in Bezug auf das Christentum und die Kirche.
Der Unterricht in katholischer Religionslehre ist anspruchsvoller wissenschaftlicher Unterricht, der intensive Vorbereitung und Mitarbeit verlangt. Die Leistungsanforderungen in diesem Fach sind hoch. Die gesamte Notenpalette ist auch hier möglich.
Dies möchten wir in Erinnerung rufen, um zu vermeiden, dass das Fach Religion als angeblich ‘leichteres’ Fach gewählt wird, um ungeliebte Kurse abwählen zu können. Erfahrungsgemäß ist dies keine gute Wahl. Dies sollten Sie bei Ihrer Fächerwahl berücksichtigen.
Leistungsbewertung findet in einem kontinuierlichen Prozess statt und bezieht sich auf alle im unterrichtlichen Zusammenhang erbrachten Leistungen. Dazu zählen Klausuren und sonstige Mitarbeit. Beide Bereiche werden am Ende des Semesters einzeln zu einer Note zusammengefasst und gleichermaßen gewichtet.
In der Einführungsphase wird obligatorisch je eine Klausur pro Semester geschrieben. In der Hauptphase kann das Fach schriftlich gewählt werden, die Schriftlichkeit ist aber nicht obligatorisch sofern das Fach nicht perspektivisch als Abiturfach in Frage kommt.
Um die Noten des Faches in die Abiturberechnung einfließen lassen zu können, müssen immer zwei zusammenhängende Semester belegt werden.