Geschichte im EL-DE-Haus

(verfasst vom Studierenden Erik Orlić)

Der Geschichte-Grundkurs des fünften Semesters besuchte am 19. Mai das NS-Dokumentationszentrum (EL-DE-Haus). Der Historiker und ehemalige KöKo-Absolvent Dr. Greggersen (Abi 1989!) führte uns kompetent durch diesen historischen Lernort und vermittelte eindrucksvoll die Geschichte des Hauses.

Der Besuch des EL-DE-Hauses hat mich gelehrt, die politischen Ereignisse meiner Zeit genauer zu betrachten. Man halte inne, dass Hitler all sein Gedankengut und all seine Ziele bereits vor seiner Machtergreifung um 1932 in seinem Buch niederschrieb. So hätte man eventuell als aufmerksamer Zeitgenosse frühzeitig entweder auf Hitlers grausame Pläne aufmerksam machen können oder aber die Flucht ergreifen können.

Es erschreckte mich, dass damals die Gestapo von Köln, die einen riesigen Raum zu bewachen hatte (sie waren unterbesetzt im Verhältnis dazu, wie viel Fläche und Einwohner sie zu kontrollieren hatten), die meisten Informationen direkt vom Volke erhielt und nicht eben durch gezieltes Spionieren. Welch Zeitgeist die Deutschen ergriffen hatte, dass sie ihre Nächsten bewusst oder unbewusst der Willkür der Gestapo und eventuell dem Tode durch den Wahnsinn der Gestapo auslieferten.

Nachdenklich stimmte es mich, dass nach Hitlers Niederlage und Tod 1945 jenes Gestapo-Gebäude in der Folgezeit unter anderem zuerst in ein Standesamt umgewandelt wurde.

Schade fand ich es, dass es hier in Köln keine Helden, wie z.B. den Heiligen Alexander Schmorell (,,Weiße Rose“) von Muenchen, gab, der aktiv und öffentlich gegen Hitler ,,Wind machte“ und dafür schlussendlich den Tod 1943 durchs das NS-Regime fand. Bestimmt gab es auch hier in Koeln einige Alexander Schmorells, z.B. unter den Edelweißpiraten, jedoch vernichteten die Nationalsozialisten beinahe alle ihre Dokumente, kurz bevor die Amerikaner auch Köln erreichten; was eine Nachforschung nach solchen Helden erschwert.

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